Marco Ramazzotto-Joppe
Was ist deine Aufgabe bei session und wie lange bist du schon dabei?
Ich bin der Leiter der Bassabteilung in Frankfurt am Main. Dabei bin jetzt seit 7 ½ Jahren, war aber früher schon in der selben Funktion bei ehemals Musik Schmidt auf der Berliner Straße tätig. Bässe und alles was mit Bassgitarren zu tun hat, sind also mein Ding.
Was für ein Instrument spielst du?
Ich spiele in erster Linie alte FENDER Bässe. Am liebsten einen FENDER Precision Bass und wenn es sein muss, auch mal einen FENDER Jazz Bass. Aber ein Precision Bass funktioniert einfach immer.
Wie lange machst du schon Musik?
Ich mache Musik seit ich 12 Jahre alt bin. Ich bin jetzt 57, also seit knapp 40 Jahren.
Wo nimmst du deine Inspiration her?
Das ist natürlich erstmal schwer zu sagen, weil es so viel gute Musik auf dieser Welt gibt. Es gibt so viele gute Songs und Künstler, die mich permanent inspirieren. Ich bin 1961 geboren, habe also die 60er, die 70er, die 80er und die 90er mitgenommen und auch bei den 2000ern bin ich dabei. Das sind also fast 50 Jahre, die ich an musikalischer Inspiration mitnehme. Es gibt aber auch Alltagssituationen oder Gegebenheiten und Lokalitäten aus denen ich eine gewisse Inspiration ziehe. Das ist oft situationsbedingt und meist ist in dem Moment, in dem ich spiele, die Inspiration da. Letztendlich ist es aber das, was ich schon immer machen wollte, seit ich meine erste Gitarre in der Hand hatte: Bass spielen, Bass unterrichten und Bässe verkaufen und reparieren. La passione!
In welchem Genre fühlst du dich zuhause?
Bis auf Jazz eigentlich in jedem Genre. Wenn mir einer sagt, spiel mal den ganzen Abend nur Achtel in einer Rockband, bin ich sofort dabei. Ich stehe aber auch total auf Funk und Soul, das hat mich schon immer geprägt. Classic Rock, Singer-Songwriter oder Country kann ich aber auch etwas abgewinnen.
Nenne uns drei deiner Lieblingskünstler.
Paul McCartney und die Beatles, ganz klar. Ansonsten The Police und Pat Metheny. Auch wenn ich Jazz eigentlich nicht sonderlich mag, ist Pat Metheny für mich ein vollkommener Musiker. Der ist überall zuhause. Aber eigentlich sind es Paul McCartney, Paul McCartney und Paul McCartney und dann irgendwann die anderen, die ich gut finde.
Gibt es ein Album auf dem du gerne mitgespielt hättest?
Nein gibt es nicht, denn die Alben die ich liebe, sind genauso, wie sie gespielt wurden, perfekt. Das hätte ich nicht besser machen können und es wäre anmaßend zu sagen, dass ich gerne auf einem meiner Lieblingsalben gespielt hätte. Ich wäre vielleicht gerne dabei gewesen, um den Prozess und das Songwriting zu beobachten.
Spielst du in einer Band oder Ähnlichem?
Zur Zeit tatsächlich in vier Bands. Die Madhouse Flowers sind meine „Stamm“-Band seit 25 Jahren. Wir sind eine gutgebuchte Coverband und eine der letzten Gruppen im Frankfurter Raum, die seit 25 Jahren in nahezu unveränderter Besetzung spielen. Dann spiele ich noch bei Macy's Mob, ein Trio bei dem ich jetzt seit 2006 dabei bin. Schwerpunkt dieser Band sind die 90er, wir covern unter anderem Rage Against The Machine und Ähnliches. Außerdem spiele ich noch in der Astor Club Band, eine Funk und Soul Band, die es seit 1999 gibt. Im Repertoire finden sich Kool & The Gang, Earth, Wind & Fire oder Jamiroquai.
Was ist dein liebstes Stück Equipment?
Mein 62er Precision Bass mit möglichst alten Saiten. Den bräuchte ich auf einer einsamen Insel.
Das Wichtigste beim Musikmachen ist …?
Das wichtigste ist beim Musikmachen ist Zuhören. Zuhören und keine Angst davor zu haben, etwas Neues auszuprobieren. Außerdem sollte man offen und respektvoll mit seinen Mitmusikern umgehen. Trotzdem sollte man aber nicht vergessen, den Moment zu genießen. Aber ich denke Zuhören ist das Wichtigste.
Du bist bei uns ja auch für das Modifizieren, Umbauen und Anpassen von Bässen bekannt. Kannst du darüber etwas erzählen?
Das ist natürlich alles schon sehr lange her und geht zurück bis in die 70er. Ich bin seit jeher von Technik begeistert und schon in der Schule war Physik mein Lieblingsfach. Anschließend habe ich auch Ausbildungen im Bereich Metall- und Elektrotechnik absolviert. Angefangen herumzuschrauben habe ich schon an meinem ersten Jazz Bass von 1971, den ich heute noch habe. Seitdem gibt es bei mir diese zwei Welten: das Spielen auf der einen Seite und das Instandsetzen, Reparieren und Anpassen an die Bedürfnisse und Vorstellungen des Spielers auf der anderen. Die Ergonomie und Anatomie eines jeden Menschen ist ja unterschiedlich. Daher versuche ich, dass der Kunde ein Instrument von mir bekommt, das so gut bespielbar für ihn ist, dass er gar nicht anders kann, als es mitzunehmen. Und die Erfahrungen, die ich als Gitarrentechniker für namhafte Künstler gemacht habe, versuche ich natürlich an den Mann, bzw. die Frau zu bringen. Mir ist es in Zeiten der Online-Shops sehr wichtig, solche Vorzüge eines Ladengeschäfts zu erhalten. Support your local dealer!
Momentanes Lieblingsprodukt aus unserem Sortiment?
Mir gefallen die Bässe der FENDER Player Serie und die American Original Serie sehr gut, auch weil sie sich sehr gut modifizieren lassen. Ansonsten fällt mir noch die Marke TRIBE aus der italienischen Schweiz ein, die wir neu im Sortiment haben und bei der man sehr viel Bass für gutes Geld bekommt. Auch die Instrumente von G&L gefallen mir sehr gut, die mir hin und wieder ein neues Instrument zum ausprobieren schicken. Wenn es um Pedale geht, schwöre ich auf den Sound und die Verarbeitung von TECH21 und EBS. Besonders im Zusammenspiel mit meinen geliebten Bassverstärkern von AMPEG und GALLIEN KRUEGER sind die einfach unschlagbar.