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Was muss ich beim Stimmen eines Drumsets beachten?

Bring dein Schlagzeug in Stimmung! Auf den folgenden Seiten behandeln wir das Thema Drum-Tuning. Dazu gehört, neben dem Stimmen selbst, auch eine Einführung zum Thema Schlagzeugfelle: Wir stellen dir die unterschiedlichen Typen und ihre Klangeigenschaften vor und geben dir Tipps und Tricks zum Fellwechsel.

Schlag- und Resonanzfelle

Es gibt hunderte verschiedene Felle mit unterschiedlichen Durchmessern, Stärken und Farben. Die wichtigste Unterscheidung ist aber die zwischen Schlag- und Resonanzfellen. Das Schlagfell befindet sich auf der Ober- bzw. Vorderseite der Trommel und wird direkt mit den Sticks bespielt. Schlagfelle werden daher im Englischen auch als „Batter“ (von „schlagen“) bezeichnet. Das Resonanzfell auf der Unterseite bzw. Rückseite der Trommel ist auch an der Tonerzeugung beteiligt, wird aber nicht bespielt. Schlagfelle müssen also viel mehr aushalten als Resonanzfelle, sind daher oft dicker und müssen häufiger gewechselt werden.

Tipp: Fellgröße bestimmen

Die Fellgröße wird mit dem Durchmesser in Zoll (oder dem Symbol: ") angegeben. Wenn du die Größe deiner Trommel nicht mehr weißt, brauchst du nur Maßband oder Meterstab, einen Taschenrechner sowie die folgende Umrechnung, um die Größe in Zoll zu berechnen. Gemessen wird übrigens immer an den inneren Kanten des Metallreifens, der das Fell umschließt.

1 Zoll = 2,54 cm

Du misst den Durchmesser in cm und teilst ihn durch 2,54, um das Maß in Zoll zu erhalten. Beispiel: Du misst bei deinem Snarefell etwa 35,6 cm:

35,6 ÷ 2,54 = 14,015

Du brauchst ein Snarefell mit einem Durchmesser von 14 Zoll.

Die Felltypen

Egal ob bei der Bassdrum, der Snare oder den Toms, von allen Fellen gibt es unterschiedliche Typen. Am einfachsten zu erkennen ist der Unterschied zwischen Clear (glatt und durchsichtig) und Coated (beschichtet). Bei den Coated-Fellen findet man heutzutage weitere Varianten wie z. B. Die Onyx-Felle mit schwarzer Beschichtung oder die etwas dünner und durchsichtiger beschichteten Etched-Felle. Die Beschichtung sorgt dafür, dass das Fell länger haltbar ist. Der Klang ist etwas dumpfer als bei Clear-Fellen, der Ton etwas kürzer. Keiner der beiden Typen ist besser oder schlechter, es kommt ganz auf deinen Geschmack an und auf die Musik, die du machst. Hierzu findest du am Ende der Broschüre eine Übersicht, mit der du alle Eigenschaften auf einen Blick vergleichen kannst. Der zweite große Unterschied ist der zwischen einlagigen und zweilagigen Fellen. Dieser Unterschied ist schon schwerer zu erkennen. Bei zweilagigen Clear-Fellen sieht man ein regenbogenartiges Schillern, das durch die Lichtbrechung der beiden unterschiedlichen Fellschichten erzeugt wird.

Clear (glatt und durchsichtig)Coated (beschichtet)
Clear (glatt und durchsichtig)Coated (beschichtet)


Onyx-Fell mit schwarzer BeschichtungClear-Fell mit eingearbeiteter Dämpfung
Onyx-Fell mit schwarzer BeschichtungClear-Fell mit eingearbeiteter Dämpfung

Es gibt sowohl Clear- als auch Coated-Felle in ein- und zweilagiger Ausführung. Auch sie unterscheiden sich in Klang und Haltbarkeit. Einlagige Felle klingen länger und haben mehr Ton, sie halten normalerweise nicht ganz so lang. Zweilagige Felle klingen schneller ab und haben weniger Ton, sie haben dafür eine etwas längere Haltbarkeit. Ein letzter großer Unterschied findet sich bei Fellen, bei denen bereits eine Dämpfung eingearbeitet ist. Möchte man einen besonders kurzen Ton erzeugen, bietet sich diese Variante an. Nicht nur der Grundton der Trommel wird dadurch kürzer, es werden auch die sogenannten Obertöne reduziert. Obertöne schwingen zusätzlich zum Grundton mit und sind – wie der Name schon sagt – höher und heller im Klang. Das wird manchmal als störend empfunden und kann mit gedämpften Fellen oder anderen Hilfsmitteln abgeschwächt werden (siehe „Kleine Helfer“).

Tipp: Fellpakete

Im Set günstiger

Auch wenn grundsätzlich nichts dagegen spricht, auf verschiedene Trommeln verschiedene Felle zu spannen, verwenden die meisten Schlagzeuger den selben Typ Fell bei ihren Toms. Dadurch passt der Klang der einzelnen Trommeln gut zusammen und das Schlagzeug klingt in sich stimmig. Geld sparen kann man durch den Kauf von Fellpaketen. Hier bekommst du z. B. einen kompletten Satz Tomfelle eines Typs. Solche Pakete gibt es von allen Herstellern und von fast allen Felltypen.

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Das Drum-Tuning

Nachdem du die wichtigsten Unterschiede zwischen den Fellen kennengelernt hast, können wir mit dem eigentlichen Stimmen loslegen. Bis auf wenige Ausnahmen funktioniert das für Schlag- und Resonanzfelle bei jeder Trommel gleich. Bei kleineren Trommeln hast du entsprechend weniger, bei größeren Trommeln mehr Stimmschrauben zur Verfügung. Hier verwenden wir eine Trommel mit acht Stimmschrauben wie z.B. bei einigen 14-Zoll-Snares.

Beginne damit, die Schrauben rundherum mit deinen Fingern festzudrehen, solange bis du so nicht mehr weiter kommst. Auf dem Bild siehst du die Reihenfolge, in der die Stimmschrauben dann mit dem Stimmschlüssel angezogen werden.

Das Anziehen über Kreuz sorgt dafür, dass das Fell sich gleichmäßig auf den Rand der Trommel drückt und nicht schief aufliegt. Beginne mit einer Umdrehung pro Schraube, bis du wieder bei der ersten angekommen bist. Im zweiten Durchgang machst du nur noch 1/2 Umdrehung, dann 1/4 usw. Somit näherst du dich langsam der gewünschten Stimmung an. Je fester das Fell gespannt ist, desto weniger musst du an den Schrauben drehen, um etwas am Ton zu verändern.

Tippe, bevor du eine Stimmschraube anziehst, beispielsweise mit dem Stimmschlüssel oder mit einem Stick auf das Fell direkt neben der Schraube. Du hörst so den Ton, der durch die Spannung genau dieser einen Schraube erzeugt wird, und nicht den Gesamtton der Trommel.

Die Trommel klingt später je besser, desto ähnlicher sich die Töne bei den einzelnen Stimmschrauben sind. Wie hoch oder tief diese Töne sind, ist hierbei wieder deinem Geschmack und der Musikrichtung, die du spielst, überlassen>

Ob du mit dem Schlag- oder dem Resonanzfell beginnst, macht keinen großen Unterschied. Es gibt für das Verhältnis zwischen den Stimmungen der beiden Seiten drei Möglichkeiten:

  • Das Schlagfell ist höher gestimmt als das Resonanzfell: Der Ton wird länger und beim Ausklingen tiefer. Das Resonanzfell schwingt etwas später als das Schlagfell und durch die tiefere Stimmung verändert sich auch der Ton dann nach unten.
  • Das Schlagfell ist tiefer gestimmt als das Resonanzfell: Der Ton wird kürzer und beim Ausklingen höher. Das Resonanzfell ist hier fester gespannt und erzeugt einen höheren Ton.
  • Das Schlag- und das Resonanzfell sind gleich gestimmt: Der Ton ist im Vergleich mit den anderen beiden Möglichkeiten lauter, klingt lange und vor allem sauber aus. Dadurch, dass beide Felle den gleichen Ton erzeugen, wird der Ton insgesamt lauter und verändert sich nicht nach oben oder unten.

zu loseausreichend gespannt
zu loseausreichend gespannt

Da es bei der Stimmung kein Richtig oder Falsch gibt, sind deine Ohren und dein Geschmack gefragt. Wenn dir der Klang deines Schlagzeugs gefällt, ist es wahrscheinlich auch gut gestimmt. Ein paar Tipps, die dir beim schnellen Erreichen dieses Ziels helfen können, haben wir natürlich noch für dich:

  • Keines deiner Felle sollte so lose sein, dass es Falten wirft. Drücke mit einem Finger in die Mitte des Fells, um Falten an den Rändern zu finden.
  • Spannst du ein Fell zu fest, wird der Ton extrem kurz und klingt, als ob man ihn abgeschnitten hätte. Lockere in diesem Fall alle Schrauben gleichmäßig.
  • Beginne bei deinen Toms mit der tiefsten bzw. größten und fahre dann mit den anderen Toms der Reihe nach bis zur kleinsten fort. Andersherum geht es natürlich auch. Es kann dir aber passieren, dass du die größte Tom dann nicht so tief stimmen kannst wie du möchtest, da das Fell zu locker wäre.
  • Die Bassdrum muss nicht unbedingt passend zu den Toms gestimmt werden. Die meisten Schlagzeuger betrachten die Bassdrum als eigene Trommel und stimmen sie daher unabhängig von den Toms. Für das Verhältnis zwischen Schlag- und Resonanzfell gilt ansonsten das Gleiche wie bei den Toms.

Besonderheiten beim Stimmen der Bassdrum

Da der Beater mit großer Wucht auf das Fell trifft, kannst du die Lebensdauer durch einen speziellen Schutzaufkleber verlängern. Um den Klang der Bassdrum zu verändern, kannst du ein Loch in das Resonanzfell schneiden. Dieses Loch bietet außerdem einen Vorteil, wenn du mit deiner Band auf der Bühne stehst: Der Tontechniker kann das Mikrofon besser an oder sogar in der Bassdrum platzieren, was für einen fetten Klang sorgt. Achtung: Bitte benutze hierzu kein normales Messer, das ist gefährlich für dich und das Fell! Dafür gibt es einen speziellen Lochschneider, der einfach zu benutzen und relativ ungefährlich für dein Fell und deine Finger ist. Wer sich hierbei unsicher ist, kann auch unseren Service nutzen und sich das Loch von uns in ein neu gekauftes oder selbst mitgebrachtes Fell schneiden lassen. Damit dir das Loch nicht einreißt, kannst du es mit speziellen Ringen verstärken. Das ist nicht nur praktisch und verlängert die Lebensdauer des Resonanzfells, sondern sieht auch noch sehr gut aus. Auch diese Montage kannst du natürlich von uns durchführen lasse

Wenn ihr noch mehr über das Tuning der Bassdrum erfahren möchtet, empfehlen wir euch unseren ergänzenden Ratgeber: Der perfekte Bassdrum-Sound.

Nützliche Helfer für den perfekten Bassdrum-Sound

Besonderheiten beim Stimmen der Snaredrum

Auf der Unterseite der Snare befindet sich außer dem Resonanzfell auch der Snareteppich. Dieser ist für das typische Schnarren der Snare verantwortlich. Entfernt man ihn mit der Abhebung vom Resonanzfell, klingt die Trommel wie eine weitere Tom. Der Teppich muss zum Wechsel des Resonanzfells entfernt werden, zum Stimmen kann er an seinem Platz bleiben. Betätige zuerst die Abhebung an der Seite der Snare, so dass der Teppich lose ist. Benutze dann einen Stick als Abstandhalter zwischen Teppich und Resonanzfell, damit du nur das Fell ohne Schnarren hörst. Achtung: Bitte benutze zum Antippen des Fells bei den Stimmschrauben nur deine Finger! Da das Resonanzfell der Snare meist sehr sehr dünn ist, könnte ein Stick oder Stimmschlüssel das Fell beschädigen. Stimmen kannst du das Snare-Resonanzfell wie alle anderen Felle auch. Die Spannung beeinflusst hier aber auch das Schnarren des Teppichs. Auf einem loser gespannten Resonanzfell schnarrt der Teppich weniger, auf einem fester gespannten mehr. Auch den Teppich selbst kannst du verstellen, benutze hierfür die Stellschraube an der Abhebung, um ihn fester oder lockerer zu spannen. Hier ist es genauso wie beim Resonanzfell: feste Spannung = weniger Schnarren, lockere Spannung = mehr Schnarren.

Weitere kleine Helfer für Drummer

Um den Klang deines Schlagzeugs zu beeinflussen, gibt es viele Möglichkeiten. Einige davon drehen sich um das Thema Dämpfung. Viele Schlagzeuger benutzen einlagige Felle, um viel Ton zu bekommen, möchten aber je nach Musikrichtung auch mal einen kurzen und knackigen Ton. Dank verschiedener Dämpfersysteme musst du dafür aber nicht gleich das Fell wechseln:

Moongel und Co. sind kleine Dämpfungskissen aus speziellem Gummi, die auf die Felle gelegt werden. Es gibt sie in verschiedenen Formen, Farben und Größen. Sie sorgen für einen kürzeren, etwas dumpfen Ton und können jederzeit wieder entfernt werden.

Um noch mehr Dämpfung zu erzeugen, gibt es sogenannte E-Rings. Das sind Kunststoffringe, die genau auf die entsprechenden Trommelgrößen zugeschnitten sind. Sie haben eine größere Auflagefläche und dämpfen daher stärker.

Für die Bassdrum gibt es andere Dämpfungsmöglichkeiten: Manche Bassdrumfelle haben bereits ein Dämpfersystem eingearbeitet. Das sogenannte EMAD Fell wird mit zwei auswechselbaren Schaumstoffringen geliefert, die, je nachdem wie viel gedämpft werden soll, eingelegt werden können.

Die Bassdrum wird oft auch von innen mit einem Kissen oder einer Decke gedämpft. Wer nichts Passendes übrig hat, kann z. B. das EQ Pad nutzen. Es wird per Klettverschluss in der Bassdrum befestigt und drückt gegen das Schlagfell. Beim Schlag löst es sich vom Fell, sodass der Ton nicht komplett verschwindet, dann legt es sich wieder zum Dämpfen gegen das Fell. Dämpfen ist kein Muss, viele Schlagzeuger bevorzugen den Sound ohne Dämpfung. Probiere aus, was dir gefällt.

Dämpfer für Trommeln und Becken